Bodega-Porträts //

25.10.2021

Die Essenz eines großartigen Terroirs

– die Familie Rovira und ihre Gewächse der Finca Mas d´en Gil

Als Marta Rovira vor 13 Jahren die Betriebsleitung des Guts Mas d´en Gil übernahm, wurde ihr schnell klar, dass die 108-Hektar-Finca nicht nur das Potenzial zur Bereitung großer Terroir-Gewächse bot.

Das Projekt der Familie Rovira sollte außerdem im Einklang mit der großartigen Natur der Umgebung stehen. Inzwischen ist der Rebbestand schon seit 2008 auf biologischen Weinbau umgestellt, und die Weine des Anwesens zählen zu den hochklassigsten Gewächsen der berühmten DOQ Priorat im Inland Kataloniens.


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Mas d´en Gil befindet sich seit 1998 im Besitz der Roviras, die schon seit mehreren Generationen im katalanischen Weingeschäft engagiert sind.
© Rafael López-Monné


Mas d´en Gil befindet sich seit 1998 im Besitz der Roviras, die schon seit mehreren Generationen im katalanischen Weingeschäft engagiert sind. Schnell eröffnet sich dem geschulten Auge die besondere Situation der Finca. Kaum befindet man sich auf der gewundenen Zufahrt in Richtung Wirtschaftsgebäude und Kellerei, breiten sich auf beiden Seiten die perfekt gepflegten Reben aus, die sich über flache Hügel ziehen, stets unterbrochen von Olivenbäumen und mediterranem Buschwerk. Schräg hinter dem Gebäudekomplex erhebt sich am Fuße einer mit Olivenbäumen und kleinen Rebparzellen bepflanzten abrupten Senke ein mächtiges Felsmassiv. Es sind die plötzlichen landschaftlichen Szenenwechsel, die den Charakter des historischen Gutes ausmachen, und die von Marta Rovira und ihrem Team als die fünf kleinen Täler von Mas d´en Gil beschrieben werden.


Ein ganz eigenes Terroir


Mas d´en Gil befindet sich nahe des Winzerdorfes Bellmunt im zentralen Süden der Appellation und profitiert von einer klimatischen Besonderheit. Nur wenige Orte im Priorat bekommen wie Bellmunt die relative Nähe des Mittelmeeres zu spüren, welches durch die Ausläufer seiner nächtlichen Brisen das Anwesen auch in trockenen Phasen mit morgendlichem Tau versorgt. Auch die Böden weichen etwas von der typischen Situation der DOQ ab. Denn auch wenn der Einfluss unterschiedlicher Varianten der Llicorella-Schiefer-Böden vorherrscht, dominieren gemischte Bodenstrukturen, die deutlich auf einen gewissen Bestandteil an hellrotem Buntsandstein und Lehm hinweisen. Dies muss durchaus positiv gesehen werden, weist doch diese Mischform eine beträchtliche Wasserspeicherkapazität auf.


Schonende Bearbeitung der Weinberge


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Neben den Ortsweinen Bellmunt Blanco und Tinto sowie dem Coma Alta Blanco und dem Coma Vella Tinto erzeugt Mas d’en Gil auch die Spitzenweinen Coma Blanca und der Clos Fontá tinto, die beide schonend in größeren Holzgebinden ausgebaut werden und dann 24 Monate auf der Flasche reifen.
© Rafael López-Monné


Über 32 Hektar erstrecken sich die Weinberge des Gutes, verteilt auf über 50 Parzellen. Als die Familie die weitläufige Mas 1998 übernahm, wurden zunächst in mehreren Schritten neue Weinberge angelegt. Zudem wurden die vorhandenen Rebstücke behutsam „restauriert“, darunter die zwei kleinen Weinberge, die zu den fünf Top-Einzellagen der neuen Terroir-Klassifizierung der Appellation zählen. Als einziger Erzeuger der DOQ Priorat kann Mas d´en Gil nicht nur auf zwei klassifizierte Weine verweisen, sondern baut bislang mit Coma Blanca auch das einzige weiße klassifizierte „Große Gewächs“ des Priorats aus. Um das Terroir-Profil der Finca noch besser herausarbeiten zu können, entschloss sich Marta den biologischen Anbau durch biodynamische Maßnahmen zu ergänzen. Nicht nur entsprechende Komposte werden bereitet. Auch der Mondzyklus nach Maria Thun kommt auf Mas d´en Gil zur Anwendung. Eine besondere Pflege wird natürlich den klassifizierten Parzellen zuteil. Mit Hilfe von Clara, dem Maulesel der Finca, können die Böden mittels eines kleinen Pflugs besonders schonend bearbeitet werden, ganz abgesehen davon, dass Clara die Böden nicht wie ein Traktor zu stark komprimiert.


Klein aber fein – das Portfolio von Mas d´en Gil


Die weißen Sorten Garnacha Blanca und Macabeo sowie die rote Garnacha ergänzt durch Cariñena werden in insgesamt sechs verschiedene Weine eingearbeitet. Die Basis bilden die beiden Ortsweine Bellmunt Blanco und Tinto gefolgt von Coma Alta Blanco und Coma Vella Tinto, die man vorsichtig als zukünftige Lagen-Weine definieren könnte und als Vorstufe zum großen klassifizierten Gewächs positioniert sind. Die Spitze bilden dann Coma Blanca aus vier 60-jährigen Kleinstparzellen, dem der Clos Fontá tinto aus neun noch älteren Parzellen gegenübersteht. Beide Gewächse sind einerseits nach katalanischem Weinrecht als „Vi de Finca Qualificada“ klassifiziert, was der „Vinya Classificada“ im neuen Regelwerk der DOQ Priorat entspräche. Beide Weine werden schonend in größeren Holzgebinden ausgebaut und reifen anschließend 24 Monate auf der Flasche. Echte Größe braucht eben ihre Zeit.

 

Kontakt und Import über www.ardau.de und www.tesdorpf.de

Kontakt:www.masdengil.com



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