Bodega-Porträts //

28.06.2022

Respekt vor dem Weinberg

Bodegas Tierra in Rioja Alavesa

Das Familienweingut Tierra keltert Orts- und Lagenweine in Labastida, einer Gemeinde im baskischen Teil der Rioja. Den biologisch und biodynamisch bestellten Weinbergen misst Winzer Carlos Fernández größte Bedeutung zu.


Im jüdischen Viertel von Labastida befindet sich in einer rund 700 Jahre alten Gebäudezeile der Weinkeller von Bodegas Tierra. Vier Häuser sind unterirdisch miteinander verbunden und bieten einen idealen Platz, um Wein zu keltern und zu lagern, selbst wenn es in den verschachtelten Räumen manchmal ein bisschen eng zugeht. „Es ist eine schöne Bodega“, sagt Besitzer Carlos Fernández. „Aber worauf es wirklich ankommt, sind die Weinberge.“ Guter Wein wird im Weinberg gemacht, lautet sein Credo. Die Herkunft bestimmt die Persönlichkeit. Nicht von ungefähr steht der Satz „Respeto por el Viñedo“ – Respekt vor dem Weinberg - auf den Etiketten von Tierra geschrieben.

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Im jüdischen Viertel von Labastida befindet sich in einer rund 700 Jahre alten Gebäudezeile der Weinkeller von Bodegas Tierra. Vier Häuser sind unterirdisch verbunden und bieten den idealen Platz für Kelterung und Lagerung – selbst wenn es in den verschachtelten Räumen manchmal ein bisschen eng zugeht.

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Guter Wein wird im Weinberg gemacht, lautet das Credo der Bodega. Die Herkunft bestimmt die Persönlichkeit. Nicht von ungefähr steht der Satz „Respeto por el Viñedo“ – Respekt vor dem Weinberg – auch auf den Etiketten von Tierra geschrieben.


Terroir statt Keller: Fokus auf zwei Viñedo Singular

Was wie eine Binsenweisheit klingen mag, ist in der Rioja, wo sich Wein traditionell über den Ausbau im Keller und die Reifezeiten definiert, keine Selbstverständlichkeit. Erst langsam rückt in Spaniens prestigeträchtigster Appellation das Terroir in den Fokus. 2017 führte die DOCa Rioja etwa die Einzellagen-Klassifikation „Viñedo Singular“ ein. Deren Gewächse stammen aus spezifischen Weinbergen, für die strengere Ertragsvorgaben, eine verpflichtende Handlese und ein Mindestalter der Reben von 35 Jahren gelten.

Gleich zwei Viñedo Singular keltert Bodegas Tierra: Die sortenreine Tempranillo „El Belisario“ stammt aus einem Weinberg, den der Urgroßvater von Carlos Fernández im Jahr 1910 pflanzte. Die Familie war zwischenzeitlich gezwungen diese Lage abzugeben, kaufte sie in den 1980ern aber wieder zurück. Die Trauben für die weiße Cuvée „Tierra Fidel“ kommen wiederum aus einem Mischsatz von 1925. Jene 1,2 Hektar große Lage befindet sich auf 600 Metern Höhe am Fuße der Sierra de Toloño und ist mit Reben wie Viura, Malvasia und Garnacha Blanca bestockt.

Vom Genossen zum Rioja-Winzer der Jahres

Carlos Fernández leitet das Weingut in dritter Familiengeneration. Sein Großvater war 1964 Mitbegründer der örtlichen Winzergenossenschaft. Der Vater entschied sich 1988 wieder eigenen Wein zu keltern. „Als wir die Trauben bei der Kooperative abgaben, wollten wir möglichst viel Lesegut ernten. Heute geht es uns um die bestmöglichen Trauben“, erklärt Carlos Fernández den Wandel. Die 32 Hektar Rebland bewirtschaftet er seit 2010 biologisch, spezifische Einzellagen sogar biodynamisch. Auf eine Zertifizierung verzichtet der Winzer allerdings. Es gehe ihm nicht um einen Stempel, sagt er, sondern darum, die Weinberge eines Tages in einem besseren Zustand zurückzulassen, als er sie vorgefunden hat. Natürlich ist er auch davon überzeugt, dass diese Form der Landwirtschaft bessere Trauben- und Weinqualitäten ergibt.

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Die 32 Hektar Rebland werden seit 2010 biologisch, spezifische Einzellagen sogar biodynamisch bewirtschaftet. Gemäß der Unternehmensphilosophie sollen die Weinberge eines Tages in einem besseren Zustand zurückzulassen, als er sie vorgefunden hat. Natürlich ist man auch davon überzeugt, dass diese Form der Landwirtschaft bessere Trauben- und Weinqualitäten ergibt.

Die Weinberge befinden sich alle in der Gemeinde Labastida. Sie ziehen sich von 450 Höhenmetern am Ebroufer bis hinauf auf 650 Meter an die Hänge der Sierra de Toloño. Das Klima zeichnet sich durch kontinentale, mediterrane und atlantische Einflüsse aus, und die Böden sind vielerorts von Kalk geprägt. Besonders mag Carlos Fernández die höheren Lagen in der Bergzone. Die Weine aus den dortigen Plots fielen frischer und säurereicher aus und muteten insgesamt kühler an, findet er. Die Rotweine vergärt er teils mit den Rappen und in Betontanks. Er verzichtet auf übertriebene Extraktion und verwendet mitunter größere und ältere Holzfässer beim Ausbau. Für seine Vorgehensweise erhält er viel Anerkennung. Der britische Master of Wine und angesehene Kritiker Tim Atkin kürte ihn etwa zum „Rioja-Winzer des Jahres 2021“.

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Die Rotweine vergärt der Winzer teils mit den Rappen und in Betontanks. Er verzichtet auf übertriebene Extraktion und verwendet mitunter größere und ältere Holzfässer beim Ausbau. 

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Für seine Vorgehensweise erhält der Weinmacher viel Anerkennung. Der britische Master of Wine und angesehene Kritiker Tim Atkin kürte ihn etwa zum „Rioja-Winzer des Jahres 2021“.

 

Der Charakter von Labastida zeigt sich in Ortsweinen

Das Portfolio umfasst 16 Weine. Neben superben Lagenweinen wie den genannten Viñedo Singular und der hochinteressanten Weißweincuvée „La Abuela Visi“ enthält es diverse Ortsweine. Carlos Fernández ist davon überzeugt, dass Labastida über einen eigenen Charakter verfügt, den er zum Ausdruck bringen will. Folglich gehörte er zu den ersten Winzern in Rioja, die die Ortsklassifikation Vino de Municipio übernahmen. Aus mehreren Lagen innerhalb der Gemeinde keltert er beispielsweise den Rotwein „Tierra Crianza“, dessen Tempranillo-Reben im Schnitt 40 Jahre alt sind. Das Gewächs ist gut strukturiert, verfügt über transparente Frucht und hat einen saftigen Trinkfluss. Für die Zukunft gehe es ihm nicht darum, seine derzeitige Produktion von jährlich 200.000 Flaschen zu erhöhen, lässt der Winzer durchblicken. Er wolle einfach immer bessere Weine keltern. Bodegas Tierra hat alles, was es hierfür braucht: Den richtigen Ort und einzigartige Weinberge.

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Die Weinberge befinden sich alle in der Gemeinde Labastida. Sie ziehen sich von 450 Höhenmetern am Ebroufer bis hinauf auf 650 Meter an die Hänge der Sierra de Toloño. Das Klima zeichnet sich durch kontinentale, mediterrane und atlantische Einflüsse aus, und die Böden sind vielerorts von Kalk geprägt.

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Qualität vor Quantität – das ist die Devise von Bodegas Tierra. Für die Zukunft geht es Carlos Fernández nicht darum, seine derzeitige Produktion von jährlich 200.000 Flaschen zu erhöhen. Er möchte einfach immer bessere Weine keltern. Bodegas Tierra hat alles, was es hierfür braucht: Den richtigen Ort und einzigartige Weinberge. 

 

 

Kontakt:Bodegas Tierra ist aktuell auf der Suche nach einem Partner für den Import auf den deutschen Markt.
Carlos Fernández
Leitung
carlos@tierrayvino.com
www.tierrayvino.com



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