Aus den Regionen //

28.06.2022

Rebsorten-Spezialitäten im Nordwesten

Der Galicien-Geheimtipp DOP Monterrei

Monterrei ist die kleinste der fünf galicischen Herkunftsbezeichnungen und sicherlich auch die unbekannteste. Am südöstlichen Zipfel der Region gelegen, grenzt sie im Süden an Portugal sowie an ihrer östlichen Flanke an Kastilien und León.

 

Die 656 Hektar Rebfläche der kleinen Appellation Monterrei verteilen sich über zwei topografisch sehr unterschiedliche Bereiche, deren Grenzen fließend sind. Das Monterrei-Tal (Val do Monterrei) umfasst die Weinberge entlang des Río Támega, der die Appellation von Norden nach Süden durchquert. Die recht breite Talsituation weist neben Schwemmland und Sandböden auch recht tiefe Lehmböden auf. An den Rändern des Tales erstreckt sich dann die höher gelegene „subzona“ Ladeira do Monterrei, geprägt von hügeligem Gelände und durchzogen von Granitmoränen und Schieferstrukturen. Die Rebfläche verteilt sich etwa gleich über die beiden Bereiche, wobei die Weinmacher bei Neupflanzungen inzwischen ganz klar den höher gelegenen Terroirs den Vorzug geben.

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Das Monterrei-Tal umfasst die Weinberge entlang des Río Támega, der die Appellation von Norden nach Süden durchquert. Die recht breite Talsituation weist neben Schwemmland und Sandböden auch recht tiefe Lehmböden auf. An den Talrändern erstreckt sich die höher gelegene „subzona“ Ladeira do Monterrei.

Mut zum Wachstum

Während viele spanische Appellationen kaum wachsen oder sogar an Anbaufläche verlieren, weist der Trend in Monterrei in die umgekehrte Richtung. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Hektarzahl der Appellation mehr als verdoppelt. In den Anfängen Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren es gar kaum mehr als 200 Hektar gewesen, die den Kellereien von damals zur Verfügung standen. Heute füllen 27 meist familiengeführte Güter ihre Gewächse auf die Flasche. Selbst die einzige Genossenschaft von Bedeutung ist inzwischen in ein Privatunternehmen umgewandelt worden.

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Mut zum Wachstum: Seit der Jahrtausendwende hat sich die Hektarzahl der Appellation mehr als verdoppelt. Heute füllen 27 meist familiengeführte Güter ihre Gewächse auf die Flasche.

Das Zusammenspiel der Kontraste

Im Grunde hat die Denominación de Origen zwei Gesichter. Das grüne, vom Atlantik bestimmte Galicien stößt auf die trockene und stark kontinental geprägte leonesische Provinz Zamora, die zu Kastilien und León gehört. Monterrei ist dabei eine Enklave zwischen den zwei Welten, die einerseits weite, offene Horizonte bietet, bestimmt von den typischen ockerfarbenen Landschaften trockener Gefilde, anderseits aber immer wieder mit grünen Oasen aufwartet, die eindeutig vom Einfluss des Atlantiks künden. Die roten Sorten werden zwar von der für den Nordwesten typischen Mencía-Traube angeführt. Kurioserweise weist der rote Sortenbestand auch 12,6 Prozent Tempranillo auf und kann so einen gewissen kastilischen Einfluss nicht verhehlen. Die DOP ist eine Welt der Kontraste, gibt sich aber in einem Punkt sehr galicisch. Die mit weißen Rebsorten bestockte Rebfläche dominiert über die rote mit 68 Prozent zu 32 Prozent.

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Die DOP Monterrei ist eine Welt der Kontraste. In einem Punkt ist sie aber sehr galicisch: Die mit weißen Rebsorten bestockte Rebfläche dominiert über die rote mit 68 Prozent zu 32 Prozent.  

Godello und Mencía bestimmen das Geschehen

Spricht man in der DOP Monterrei von Trends, dann hat Weißweinsorte Godello ganz klar die Nase vorn. Kaum ein Erzeuger will auf sie verzichten, wobei natürlich einige Adegas auf Cuvées setzen und die Traube beispielsweise mit einem weiteren galicischen Star wie der Treixadura vermählen. Als ureigene weiße Sorte gilt auch die heimische Dona Branca mit ihrem weich-würzigen Charakter, der durchaus auch mit Volumen glänzen kann. Dennoch ist gerade dieser autochthone Star des Gebietes nur wenig verbreitet. Um den weißen galicischen Rebsorten-Reigen zu vervollständigen, muss natürlich auch auf die berühmte Albariño-Traube hingewiesen werden, die immerhin gute vier Prozent der weißen Reben ausmacht. Unter den roten Trauben liegt die berühmte Mencía mit ihren samtigen Gewächsen weit vor der farbintensiven und mit guter Säure ausgestatteten Sousón.

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In der DOP Monterrei hat Weißweinsorte Godello die Nase vorn. Kaum ein Erzeuger verzichtet auf sie verzichten. Für Cuvées wird die Traube beispielsweise mit der Treixadura vermählt.

Holzausbau ja, aber mit generischen Rückenetikett

Die Appellation kennt für weiße und rote Gewächse jeweils nur ein generisches Rückenetikett. Der Ausbau in Eichengebinden wird üblicherweise mit dem Begriff „barrica“ kenntlich gemacht, und dies auf dem Frontetikett. Der Ausbau in Eiche nimmt in Monterrei deutlich zu, da gerade die beiden wichtigen Sorten Godello und Mencía hervorragende Ergebnisse beim Ausbau in Eichenfässern vorweisen können.

Sehenswerte Weinstraße

Zahlreiche historische Baudenkmäler wie Burgen und Kirchen können im Anbaugebiet besucht werden, die Landschaften sind aber mindestens genauso reizvoll. Dichte Kastanienwälder, Wasserfälle und Thermalquellen gehören ebenso zu den lokalen Attraktionen wie berühmten „lagares rupestres“, die in den nackten Fels geschlagenen historischen Kelterbecken von Oimbra. Die Ruta do Viño Monterrei verbindet die sechs großen Gemeinden der Appellation und bietet neben Hotels und Landgasthöfen eine überaus attraktive Gastronomie, bei der die kernige Küche Kastiliens mit dem enormen Angebot an galicischen Spezialitäten verwoben wird.

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Zu den lokalen Attraktionen entlang der Weinstraße gehören auch die berühmten „lagares rupestres“, die in den nackten Fels geschlagenen historischen Kelterbecken von Oimbra. 

 

Weitere Informationen: www.domonterrei.wine

 

 



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