Aus den Regionen //

26.10.2021

Superstar Cava

Spaniens weltberühmte und einzige Appellation für hochwertige Schaumweine

Die Geschützte Herkunftsbezeichnung Cava ist Spaniens Aushängeschild für Qualitätsschaumwein und zählt mit seinem Produktionsvolumen von etwa 250 Millionen Flaschen weltweit zu den zwei wichtigsten Appellationen für hochwertig Sprudelndes.

 

Das Gros der Produktion entfällt auf Katalonien; weitere Bereiche für die Cava-Herstellung finden sich in den Regionen Valencia, Aragón, La Rioja und dem südlichen Baskenland sowie Extremadura. Vor zwei Jahren beschloss die zuständige Weinbaubehörde im katalanischen Vilafranca del Penedés in Absprache mit dem Sektor, die Welt des Cavas nicht nur qualitativ deutlich anspruchsvoller zu gestalten, sondern auch neu auszurichten. Der Fokus der neuen Regularien basiert auf drei Säulen: Terroir, Ausbau und Nachhaltigkeit.


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Der Fokus der neuen Regularien basiert auf drei Säulen: Terroir, Ausbau und Nachhaltigkeit.
© DOP Cava / Ignasi Rodriguez Ogimus


Wo wächst Cava?


Die neue Einteilung in Bereiche und Unterbereiche, die unter dem Begriff „zonificación“ durchgeführt wurde, erlaubt es den Produzenten nun, ihre genaue Herkunft für den Verbraucher auf dem Etikett zu visualisieren. Die vier Hauptbereiche werden angeführt von den katalanischen Terroirs unter dem Namen Comtats de Barcelona, die mit 95 Prozent der Produktion das eigentliche Gesicht des Cavas darstellen und folgerichtig ob der Vielfalt und der Komplexität der jeweiligen Anbausituationen wiederum in fünf Teilgebiete, sogenannte subzonas, eingeteilt sind. Doch dazu später mehr. Weiter westlich schließt sich mit dem Valle de Ebro ein weiterer Bereich an, der ebenfalls in zwei Unterbereiche gegliedert ist: Alto Ebro und Valle del Cierzo. Die zwei Bereiche Levante in der Region Valencia und Almendralejo in der südwestlich gelegenen Extremadura vervollständigen schließlich das Bild.


Das Kerngebiet der Cava-Produktion


Cava steht für Katalonien und umgekehrt, und so verwundert es nicht, dass der Bereich Comtats de Barcelona gleich fünf Untergliederungen erfahren hat. Grob gesagt entsprechen die fünf Unterzonen auch weinbaulichen Zentren, die für die Produktion von Stillweinen bekannt sind. Da wären Valls d´Anoia i Foix, gelegen zwischen den historischen Städten Barcelona und Tarragona und Weinkennern unter dem klingenden Namen Penedés bekannt oder Serra del Mar, welche dem mediterranen Anbaugebiet Alella entspricht. Serra de Prades mit ihren famosen Rosé-Cavas steht für die einheimische Sorte Trepat, die Conca de Gaià, die die Regionen um Tarragona und das Alto Camp umfasst, sowie Pla de Ponent, die für Costers del Segre steht. Damit zeigen sich die katalanischen Cava-Terroirs auf den Flaschen nun präzise definiert.


Unbekanntere Produktionszentren mit eigenem Charakter


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Die geschützte Herkunftsbezeichnung Cava gehört mit einem Produktionsvolumen von etwa 250 Millionen Flaschen weltweit zu den wichtigsten Appellationen für hochwertig Sprudelndes.
© DOP Cava


Das Valle de Ebro umfasst im westlichen Teil die Unterzone Alto Ebro mit Teilen der Rioja auf beiden Seiten des Flusses. Südöstlich den Fluss hinab öffnet sich dann der Unterbereich Valle del Cierzo mit den aragonesischen Terroirs um Ainzón und Cariñena. Auch der wachsenden Bedeutung der Cava-Produktion in und um Requena im Hochland Valencias wurde Rechnung getragen. Dieser bislang nur als Levante bekannte Bereich wartet noch auf seine finale Namensgebung. Zu guter Letzt hielt auch das heiß-trockene Weinbaustädtchen Almendralejo im Süden der Extremadura Einzug in die neue Terroir-Einteilung.


Langer Ausbau und Nachhaltigkeit


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Cava de Guarda Superior, die qualitative Speerspitze der Cava-Produktion, muss in ihrer Gesamtheit im Anbau wie bei Bereitung ab 2025 den europäischen Bio-Richtlinien entsprechen.
© DOP Cava


Über die Einteilung in Terroirs hinaus hat der Cava-Sektor auch Hand an die Klassifizierung der Produkte über die Dauer des Hefelagers gelegt. Doch damit nicht genug. Der Schritt, im Zuge der neuen Regularien lange Reifezeiten mit effektiver Nachhaltigkeit zu verknüpfen, zeugt nicht nur von Ehrgeiz, sondern auch von bemerkenswerter Weitsicht. Beschlossen 2020 und in diesem Jahr ratifiziert, werden die bekannten gehobenen Cava-Kategorien wie Reserva (mehr als 18 Monate Reife), Gran Reserva (mehr als 30 Monate Reife) und Cava de Paraje Calificado (mehr als 36 Monate Reife) mit der zusätzlichen Bezeichnung Cava de Guarda Superior ausgestattet, die auf den Flaschen gleich erkennbar sind. Hinzu kommt, dass diese qualitative Speerspitze der Cava-Produktion in ihrer Gesamtheit im Anbau wie bei Bereitung bis 2025 den europäischen Bio-Richtlinien entsprechen muss. Sprich, die unter der Bezeichnung Cava de Guarda Superior zusammengefassten Spitzen-Gewächse des Sektors werden in naher Zukunft nur noch als zertifizierte Bio-Gewächse in den Markt gehen. Hierdurch entsteht eine wichtige Übergangszeit, damit insgesamt über 300 Marken an diesem anspruchsvollen neuen Plan teilnehmen können. Im Gegenzug dürfen sich alle jüngeren Cavas (mehr als neun Monate Reife) jetzt schon als Cava de Guarda bezeichnen. Um die kleineren Cava-Traditionshäuser und ihre Gewächse besser identifizieren und würdigen zu können, hat die Weinbaubehörde zudem ein neues Siegel aufgelegt. Als Elaborador Integral können Gewächse der Häuser ausgezeichnet werden, deren Cava-Produktion vom Anbau der Trauben über die Bereitung bis hin zur zweiten Gärung komplett im eigenen Gut von statten geht. Cava, so scheint es, hat als eine der strengsten Appellationen der Welt voller Ehrgeiz die Weichen für eine hochwertige und nachhaltige Zukunft konsequent gestellt.


Weitere Informationen: www.cava.wine



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